Mobile Rampen: wichtig zu wissen

Die Stufenanzahl und Höhe entscheidet über die Länge der einzusetzenden Rampensysteme. Ich werde oft gefragt, ob nicht auch eine kürzere Version möglich ist. Kurze Antwort: Nein. Warum möchte ich hier kurz erläutern.

Etac Teleskoprampe
Etac Teleskoprampe

Grundsätzlich gelten folgende Regeln:

  • Rampen, Rollstuhlrampen im privaten Bereich zur Überwindung von geringen Niveauunterschieden mit mehr als 6%
  • Rampen im öffentlichen Bereich und im Mietwohnungsbau sind immer nach DIN 18040-1/2 mit max. 6% auszuführen

So ergeben sich aus einer maximalen Steigung von 6 % (für den öffentlichen Bereich) extrem große Rampenlängen.
Beispiel: für eine 2-stufige Treppe bedeutet dies eine Rampenlänge von 6 Metern!
Oft ist aber nicht ausreichender Platz vorhanden.
Vorausgesetzt, der Rollstuhl wird von einer Begleitperson geschoben oder es handelt sich um einen Elektroantrieb, kann die Rampe im privaten Bereich bei Bedarf steiler ausgeführt werden. So lässt sich die Länge der Rampe deutlich verkürzen.

Welches Gefälle ist nun zulässig?

Manuelle Rollstühle ohne Kippstützen, „aktiv“ eingestellte Rollstühle (Schwerpunkt weiter vorne) Beinamputierte Personen oder stark beladene Rollstühle drohen in Steigungen nach hinten zu kippen. Das bedeutet, dass über 8% Neigung aus Sicherheitsgründen von Rollstuhlfahrern nicht befahren werden sollten.

Im privaten Bereich haben sich in der Praxis folgende Werte für die Steigung als geeignet herausgestellt:

  • Selbstfahrer: 6%
  • kräftige Selbstfahrer: 6% – 10%
  • es wird von einer schwachen Person geschoben: max. 12%
  • es wird von einer kräftigen Person geschoben: 12% – 20%
  • Elektroantrieb (Steigung lt. Bedienungsanleitung): bis ca. 20%

Ich empfehle stets ein Kippstützen und Sicherheitsgurt am Rollstuhl.

Hier eine kleine Auflistung der Steigungen in Prozent

Rampen-
länge
6 % 12 % 20 %
30 cm 2 cm 4 cm 6 cm
50 cm 3 cm 6 cm 10 cm
70 cm 4 cm 8 cm 14 cm
90 cm 5 cm 11 cm 18 cm
110 cm 7 cm 13 cm 22 cm
130 cm 8 cm 16 cm 26 cm
150 cm 9 cm 18 cm 30 cm
170 cm 10 cm 20 cm 34 cm
190 cm 11 cm 23 cm 38 cm
200 cm 12 cm 24 cm 40 cm
210 cm 13 cm 25 cm 42 cm
230 cm 14 cm 28 cm 46 cm
250 cm 15 cm 30 cm 50 cm
270 cm 16 cm 32 cm 54 cm
290 cm 17 cm 35 cm 58 cm
300 cm 18 cm 36 cm 60 cm
350 cm 21 cm 42 cm 70 cm
400 cm 24 cm 48 cm 80 cm
450 cm 27 cm 54 cm 90 cm
500 cm 30 cm 60 cm 100 cm
550 cm 33 cm 66 cm 110 cm
600 cm 36 cm 72 cm 120 cm

(Quellenangabe: Nullbarriere.de – Hier sind auch Berechnungsmöglichkeiten gegeben. Ein Besuch lohnt sich)

Rampentypen

Wir unterscheiden Ganzrampen, Telekop- und Faltrampen. Sowie Türschwellenbrücken. Diese Rampen können aus Auluminium, oder Kunststoff gefertigt sein. Für längere Systeme gibt es Rampen mit Handlauf. Für die Übernahme der Kosten durch die Kranken- oder Pflegeversicherung ist eine s.g. HMV (Hilfsmittelverzeichnis) Nummer sinnvoll.

Alternativen

Wenn genug Platz vorhanden ist, kann auch über eine Umgestaltung des Eingangsbereiches (z.B. durch einen Garten- und Landschaftsbauer) nachgedacht werden. Auch die Kinder werden irgendwann älter und solch eine Maßnahme ist nicht nur hilfreich, sie sieht auch deutllich schöner aus.